Zug zum Ausmalen

Zug zum Ausmalen (24.6. – 20.8.2016)

Zug zum Ausmalen

Zug ist Ansichtssache. Es wird, je nach Standpunkt, unterschiedlich wahrgenommen. Mal in glühenden Farben gemalt, mal in düsteren Tönen skizziert. Für die Ansichten, die sich widersprechen, gibt es gute Gründe. Die einen summen jenes Lied, das wir Anfang der 1960er-Jahre in der Schule mit Inbrunst sangen. Die Hymne bescheinigt dem «Zugerländli», zwischen Zürich und Luzern, das Leuchten eines Morgensterns: «Flügid über Land und See, schöner isch es niene meh». Die andern zitieren kritische Medienberichte. Sie zeichnen Zug, wegen digitaler Finanzfirmen neu als «Crypto Valley» bekannt, weniger stellar als irdischen Sumpf: «Fast wie Dallas». Dieses Malbuch bezieht, von acht vorgegebenen Perspektiven abgesehen, keine Stellung, ist also gutschweizerisch neutral. Es gleicht einer blanken Leinwand, die erst durch das Auftragen der Farben zum fertigen Bild wird. Das Buch erlaubt Zug, neue Ansichten zu präsentieren. Und vielleicht ein Image zurückzugewinnen, das weder auf Bitcoins noch auf Chriesi gründet, weder blendet noch vernebelt, weder verklärt noch verdammt. Wir malen uns Zug aus, so wie es uns gefällt. Oder auch nicht.

Folgende Kunstschaffende haben je zwei Sujets für diese Ausstellung gemacht:
Brigitt Andermatt, Illustratorin und Malerin, Baar
Urs J. Knobel, Grafiker und Illustrator, Baar
Erich Zihlmann, Hauswart und Holzintarsien Künstler, Cham
Miles Peyer, Designer und freier Künstler, Zug