Jürgen Birchler

Jürgen Birchler (28.8. – 9.10.2015)

Jürgen Birchler

Die Ausstellung mit Jürgen Birchlers Blumenbildern heisst zwar „Barock“ und weckt entsprechende Assoziationen. An jene Epoche nach der Renaissance im 17. und 18. Jahrhundert, die Wikipedia zufolge «durch üppige Prachtentfaltung» sowie die Tendenz gekennzeichnet war, «die Grenzen zwischen den einzelnen »Kunstgattungen, Architektur, Skulptur und Malerei, zu verwischen». Der Barock strebte nach Reichtum und Bewegtheit im Ausdruck, Folge des Machtstrebens absolutistischer Fürsten und des Verlangens der römisch-katholischen Kirche, die Gläubigen durch die Entfaltung von Prunk und Pracht bei der Stange zu halten. Doch Jürgen Birchler geht es mit Farbaufnahmen leicht verwelkter Blumenblüten nicht darum, üppige Barockbilder zu inszenieren oder schlicht zu imitieren. Als Fotograf ein Autodidakt, will der 59-Jährige ein eigenes Genre schaffen, ein Genre, das ästhetisch ansprechend festhält, wie sich Blumen und Blüten verändern, wie sie verblühen. Der Florist, dessen Geschäft am Zuger Kolinplatz stets einen Besuch wert ist, wird so zum eigenständigen Kunsthandwerker, zum kreativen Künstler.
Seine Sujets fotografiert Jürgen Birchler auf schwarzem Untergrund, so auch jene Kamelien- und Rosenblüten, die er im Tessin aufgespürt hat und deren Abbilder bis zum 9. Oktober 2015 im KunstKubus in Cham zu sehen sind.